Am nächsten Morgen werden wir zeitig in der Früh abgeholt – um 08:30 gehts los. Zuerst wird ein Fahrrad ausgeborgt. Nachdem ich gesehen habe, was hier alles auf den Straßen rumkurvt, bin ich überrascht, als wir sehr moderne, gut ausgestattete Mountain-Bikes bekommen. Nachdem ich über die ersten Schlaglöcher gefahren bin, verstehe ich warum wir mitten in der Stadt Mountain Bikes brauchen. Zuerst sind wir rauf auf einen kleinen Hügel mit Tempel geradelt um einen Überblick über die Stadt zu erhalten.
Die sehr grüne Stadt Luang Prabang – vom Hügel aus:

Danach gehts weiter zu einer kleinen Fabrik, wo wir sehen, wie Stoffe hier hergestellt werden. Naja, so ganz sicher bin ich mir nicht, ob wirklich Stoffe dort hergestellt werden: Als wir reinkommen, sind alle Webstühle leer, später kommt dann eine Frau und bedient einen der Webstühle lustlos. Noch bevor wir gehen, ist sie wieder verschwunden. Außerdem haben die meisten Stoffe, die hier so verkauft werden, das selbe Muster – also schauts schon ein bisserl nach Massenerzeugung aus.
Ein paar Seidenraupen, die es ebenfalls in der Fabrik zum Besichtigen gibt:

Dann gehts mit dem Fahrrad weiter. Wir verlassen die Stadt und fahren ins 16km entfernte Elephant Village.

Per Boot fahren wir weiter zu einem sehr netten Wasserfall, wo wir ins Wasser springen und Mittagessen.

Dann machen wir uns auf den Weg in unser Homestay. Nach zwei Stunden Wandern kommen wir in ein kleines Dorf wo wir direkt bei den Dorfbewohnern übernachten. Wir treffen unterwegs auf zwei Australier, die uns die nächsten zwei Tage begleiten werden.
Im Dorf gibt es eine kleine Volksschule. Als wir eintreffen, werden die Kids gerade in Tanz unterrichtet, und wir können ein bisserl zuschauen.

Dann folgt die Überraschung: im Dorf gibts keine Autos, keine Straße, kaum Strom (Photovoltaik – Panels und Generatoren sind im Einsatz), keine Kanalisation, keine Kühlschränke – somit nix kaltes zu trinken – und einen Dorffernseher. Man schläft direkt am Boden, als Dusche dient eine große Tonne mit Wasser gefüllt, wo man sich das Wasser mittels kleiner Schale über den Kopf leeren kann. Man beachte: das ist die Touristen Dusche, die Einheimischen erledigen das am Dorfbrunnen.

Verbrauchtes Duschwasser versickert direkt im Boden, aber davor können sich noch die Schweine, Hunde, Enten, Hühner – was die Dorfbewohner so an Getier halten – darin baden oder es auch trinken. Als Tourist hat man auch ein eigenes Gäste-WC, dass aber auch von den Einheimischen benutzt wird.
Unser Zimmer:

Laut unserem Guide ist das schon ziemlich fortschrittlich, die ersten Touristen im Dorf mussten noch in den Dschungel um ihr Geschäft verrichten. Immer mit Stock bewaffnet, weil die Schweine die Hinterlassenschaften gleich fressen, und damit sie einem währenddessen nicht in die Quere kommen.
Hier ein Dorfbewohner bei der Arbeit, im Vordergrund ist eine alte amerikanische Bombe zu sehen, die jetzt beim Schmieden von Werkzeug verwendet wird:

Das Dorf ist insgesamt ziemlich dreckig, es liegt sehr viel Müll einfach direkt auf der Straße. Wohin auch damit – es gibt ja keine Müllabfuhr.

Unser romantisches Abendessen:

Am Abend wird Rattan-Ball gespielt und man kann sich für ca. 10 Cent im Fernsehen eine thailändische Soap anschauen. Weil die Dorfbewohner ohnehin um 04:00 aufstehen und genügend Krach machen werden, gehen wir schon um 20:30 schlafen. (Wie das ganze Dorf auch). Es herrscht ohnehin schon tote Hose.
Ich bin noch nicht ganz sicher, ob ich wirklich schon schlafen kann, bzw. ob ich da wirklich schlafen werde. Schätze mal, da gibt es mehr Ungeziefer als auf unserem 40m hohen Baumhaus 